…beim Familienkonzert des Musikvereins kamen trotzdem alle auf ihre Kosten
24.05.2024; Der Patriot
Von Helga Wissing
Von Dietmar Gröbing
Lippstadt – Es ist die Frage, die sich jedes Jahr aufs Neue stellt: Was bekommt Mama zum Muttertag? Das Detmolder Kammerorchester hatte am Sonntag im Lippstädter Stadttheater die ideale Antwort beziehungsweise das ideale Präsent im Gepäck: eine Großportion musikalische Unterhaltung.
Eingebettet war das Konzert in eine Rahmenhandlung, die die Faszination von Tönen und Rhythmen unterschiedlicher Herkunft feierte. Als Resultat kam ein Hohelied auf die Wirkungsmacht der Klangkunst zustande. Egal, ob sie zur vermeintlich ernsten oder unterhaltenden Sektion zählt.
Überschrift des vom Städtischen Musikverein veranstalteten Events: „I got Music“. Die auf George Gershwin zurückgehende Losung mag profan klingen, wusste aber die Botschaft der Zusammenkunft gekonnt zu bündeln: Wer Musik im Herzen (oder anderswo) trägt, kommt glücklicher und entspannter, sprich besser durchs Leben. Folglich stellte sich ab dem ersten Stück ein angenehmes Wohlgefühl ein, das auf einfachem Weg erstanden beziehungsweise verschenkt werden konnte. Alles, was es für eine Portion Glück brauchte, war eine Eintrittskarte.
Rosen für die anwesenden Damen
Von der Möglichkeit des Ticketerwerbs machten schließlich 110 Personen Gebrauch. Ein gewichtiger Teil waren Mütter im Alter zwischen 30 und 90 Jahren. Die ältere Generation kam bei Oper und Operette auf ihre Kosten, die jüngere erfreute sich an populären Nummern aus dem Musical- und Chanson-Genre. Letzteres wurde zuerst aufgerufen, als der Evergreen „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ durch das Auditorium schallte. Dank einer Detmolder Blumenspende „regnete“ es parallel tatsächlich Rosen für die anwesenden Damen.
„Die Herren sind heute nur Randfiguren“, wusste der 26 Frauen und Männer dirigierende Guido Mürmann und bereitete einer weiteren Dame die Bühne: Mezzosopranistin Pia Buchert besang ihre eigene (Liebes-)Misere („Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, wie ich leide“) und fand in ihrer Kollegin Olivia Battaglia (Sopran) eine verwandte Seele. Bestes Mittel gegen Trübsinn: eine ausgeprägte Shoppingtour. Dem schloss sich wenig später Bariton Andreas Elias Post an. Verbindendes Credo: Kommerz statt Kunst.
Fehlte nur noch ein ironisch-verschmitzter Soundtrack. Auftritt: Chatschaturjans „Säbeltanz“. Auch die nachfolgende Fressorgie erschien als Ritt auf der Rasierklinge. Katzenjammer und Zuckerschock inklusive. Nur, um am Ende wieder dort zu landen, wo man am Anfang schon war: im Niemandsland der Emotionen.
Gib es Wichtigeres als Geld und Genussmittel?
„Was macht glücklich, außer Geld und Genussmittel?“, fragte Maestro Mürmann Richtung Publikum, das ratlos schien. Die Antwort kam aus der hintersten Reihe. Wohlgemerkt aus einem Kindermund: „Liebe.“ Womit sich der Kreis zum Muttertag nebst innewohnender Sinnhaftigkeit schloss.
Und weil alle Anwesenden die Besonderheit des Augenblicks spürten, konnte es nur eine finale Losung geben: „Brüderlein, komm, tanz mit mir.“
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