Edle Perlen der Romantik

Das Finsterbusch-Trio musizierte mit der Pianistin Daniela Hlinkova

Von Lothar Brode

Lippstadt – Außergewöhnliche Klangqualität und musikalisch hochgradige Homogenität kennzeichneten das Spiel des Berliner Finsterbusch-Trios bei seinem Gastspiel in der Lippstädter Jakobikirche. Allen voran Namensgeber Andreas Finsterbusch als Spiritus Rector an der Violine im dynamischen Concertino mit seinen musikalischen Mitstreitern Christoph Starke (Viola) und Christoph Bachmann (Violoncello). Hier präsentierten sich drei profilierte Vollblutmusiker mit edlen Perlen aus der Romantik.

Das ging gleich spannend los mit vier Miniaturen für Streichtrio von Antonin Dvorák: Bezaubernder Streicher-Weichklang bei der moderat intonierten Cavatina und ein rasches, flüssig bewegtes Capriccio kontrastierten hier mit besinnlicheren Sequenzen in der inspirierend wirkenden Romanze und der versonnen-träumerisch verpackten Elegie im feinsten Allegretto-Stil. Mit einem rhythmisch eigentümlichen Pathos versah das Trio den Lento-Satz im Streichtrio g-Moll des finnischen Komponisten Jean Sibelius.

Da es mehr Literatur für Quartette als für Trios gibt, holte sich das Finsterbusch-Trio in seinem Lippstädter Konzert als Gast die slowakische Pianistin Daniela Hlinkova mit ins Boot, um auf diese Weise bekannte Klavierquartette der Romantik anbieten zu können, so etwa das dritte in c-Moll von Johannes Brahms. Der erste Satz nahm sich zunächst eher dunkel und schmerzlich aus, abgesehen von einigen Ausbrüchen der Streicher. Eine ganz andere Stimmung bot sich dagegen im resoluten kräftigen Allegro im rastlosen und unruhigen Scherzo-Satz, bevor sich im sanglichen Andante die Wogen wieder glätteten. Hier wurde das Thema von einer schönen Kantilene über viele Durchführungsstationen im moderaten Tempo zum Finale geführt, das alle Motive des Stückes noch einmal zusammenfasste und zu einem versöhnenden Ende brachte.

Pianistische Glanzpunkte mit stets souveränem Manualanschlag setzte die Gastkünstlerin Daniela Hlinkova vor allem beim Es-Dur-Klavierquartett von Robert Schumann. Mit raschen Laufkaskaden begeisterte die Künstlerin im lebhaften Scherzo, gestaltete dann das Andante-Thema äußerst melodiös, bevor sie dann, im klangschönen Concertino mit dem Streichtrio, im Finalsatz noch einmal kraftvoll zulegte und diesen freudestrahlenden Vivace-Satz mit seinen spritzigen Einfällen zu einem emphatischen Ende brachte.