Ein Mozart-Konzert mit viel Charme
Im Lippstädter Stadttheater zog am vergangenen Wochenende das Folkwang Kammerorchester Essen das Publikum mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart in seinen Bann. Dafür sorgte nicht zuletzt auch der brillante Klarinettist Sebastian Manz. Eine Rezension.
25.01.2023; Der Patriot
Von Alfred Kornemann
Lippstadt – Es war eine gute Idee, den Klarinettisten Sebastian Manz vor seinem Auftritt mit dem Folkwang Orchester Essen sein Instrument mit all seinen Besonderheiten vorstellen zu lassen, das gerade auch mit seinem ungewohnt tiefen Bassregister. Er tat dies mit einem Charme, der, wenn es noch denkbar gewesen wäre bei diesem glänzenden Musikanten, die Spannung auf das zu erwartende mozartische Klarinettenkonzert, diesem einsamen Meisterwerk, umso aufregender machte. Es war überhaupt ein Konzert, das die Kommunikation mit dem Publikum sich zum Ziel gesetzt hatte, und dazu trug auch im hohen Maße der Leiter des Orchesters Johannes Klumpp bei, der dem Reiz des Streichquartetts in der Orchesterfassung, dem B-Dur-Quartett KV 589, zu einer erklärenden Nuancierung verhalf. Das Orchester spielte dann auch auf sensible, feinnervige Weise, wie es die orchestrale Fassung gerade auch im szenischen Ablauf in der Streichquartettfassung erwarten ließ.
Das nur dreisätzige Werk von Wolfgang Amadeus Mozart, eine Fantasie für Orgelwalze f-Moll KV 608, die in der damaligen klanglichen Attraktion dem Komponisten auf seinem ständigen Suchen nach ungewöhnlichen Klängen wohl besonders zugesagt haben mag, spielte in seinem Gesamtwerk aber keine besondere Rolle.
Dass das Konzert für Klarinette A-Dur KV 622 an den Schluss gestellt wurde, war völlig einleuchtend, nicht nur wegen des 1. Preises bei dem übernationalen Musikwettbewerb der ARD 2008 in München für Sebastian Manz, sondern weil es ein Werk von beinahe unvergleichlich selbstverständlicher Schönheit ist.
Es war nur verständlich, dass ein Meister seines Instrumentes wie Sebastian Manz hier das Publikum zu wahrer Begeisterung antrieb, sogar selbst noch eine Zugabe zuließ. Es war ein erfrischender Konzertabend im Stadttheater mit Wolfgang Amadeus Mozart – vielgeliebt, vielleicht ein wenig zu viel Mozart, doch darüber wird sich niemand beklagen.
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