Hannah Köpf & Band sorgen für musikalische Entspannung
von Marion Heier
LIPPSTADT Noch steht der Titel des neuen Albums nicht fest, doch einer Kostprobe der so friedvollen Singer- und Songwriter-Titel, die ab März von Hannah Köpf & Band erscheinen werden, konnte das Publikum beim Gemeinschaftskonzert von Jazzclub und Musikverein am Samstagabend schon mal in der Jakobikirche lauschen.
So zugänglich wie die Sängerin, ist auch ihre Musik. Eigentlich kommt sie, die bereits mehrmals auf Einladung des Jazzclubs in Lippstadt zu Gast war, aus dem Jazz. Nun folgt sie der Tradition jener Folk- und Country-Musikerinnen wie Judee Sill und Rickie Lee Jones, dem „Americana“, einer Mischung aus Folk, Country, Blues und Rock.
Durch die Erweiterung des typischen Akustik-Sounds mit einer einzigartigen, charaktervollen Instrumentierung entwickelt sich aus dem romantischen Balladen-Folk ein atmosphärisch dichter Country-Folk, der einen ganz tiefenentspannt einen Sommerabend auf einer Veranda verbringen lässt – oder wo der Mensch sonst seinen Ausgleich findet.
In Lippstadt spielt die Band zum ersten Mal in dieser Besetzung und das lässt sich ganz wunderbar an. Mit Hannah Köpf (Gesang, Klavier, Gitarre, Ukulele), Jakob Kühnemann (Kontrabass), Tim Dudek (Schlagzeug, Gitarre, Klavier), Bastian Ruppert (Gitarre, Gesang) und – ganz neu dabei – Nathan Bontrager aus Amerika an Cello, Fiddle und Banjo formiert sich eine ganz ausgezeichnete Band in einer ganz ausgezeichneten Kombination. Köpf sitzt diesmal selber am Klavier, zupft an der Gitarre und erzählt kleine Geschichten.
Auch gibt es ein paar Songs zum allerersten Mal zu hören, neue Kreationen von Köpf und Dudek, wie etwa „Cinnamon“, eine verträumte Ballade über den Zimt-Duft, der sie an die Oma erinnert oder „Paper Boat“, in dem es um einen Liebesbrief geht, der endlich abgeschickt wurde. „Something Has Changed“ widmet sie der neu empfundenen Heimat, „Golden Leaves“ ist eine Hommage an die Eltern.
Die warmen Streicher verleihen dem Sound seinen friedvollen Charakter und lassen den Goldenen Oktober auch musikalisch ins Ohr ziehen.
Andächtig und berührend
In dem in seinem Arrangement fast schon wie ein Musical-Song nachempfundenen „The Kiss“ entwickelt sich eine andächtig berührende Stimmung. Immer wieder wechseln die Musiker ihre Instrumente, verleihen der mehrstimmige Backgroundchor der Männer, das Banjo von Bontrager oder die Bottleneck-Guitar von Rupperts den Titeln eine wunderbare Klangfarbe.
Liebevoll sentimental, klar und voller Seele – das ist die Musik von Hannah Köpf & Band. Absolut genießbar.foto Kritik Hannah Köpf.
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