Eindrucksvolle „Elias“-Auffürhung des Städtischen Musikvereins
LIPPSTADT Es war eine höchst eindrucksvolle Aufführung des Oratorien-Dramas „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy im Lippstädter Stadttheater. Die Bedingungen dafür waren für den Städtischen Musikverein auch besonders günstig. Ein großer Chor, bestehend aus dem Lippstädter Konzertchor, aus Mitgliedern des Konzertchores Wirges und im ersten Teil des Oratoriums aus dem Vokalpraktischen Kurs der Marienschule (gerade für ihn wohl ein besonderes musikalisches Erlebnis) — aus dieser Sängerfülle konnte der Leiter des Abends Burkhard A. Schmitt für das breite Anspruchsspektrum der Oratorienpartitur schöpfen. Und er tat dies nicht nur mit selbstverständlich hochkonzentrierter Präzision, sondern mit einem feinen Gespür für die Stimmungsbreite der Partitur, der Verbindung von liedhaftem mit choralhaftem, von lyrisch-heiterem mit streng dramatischem Ausdruck. Der Chor folgte dabei mit klanglicher Disziplin, Elastizität und glänzender Artikulation. Zur Darstellung augenfälliger Bildhaftigkeit, zum raschen Umschalten der Stimmungswerte war die Nordwestdeutsche Philharmonie ein engagierter, besonders in den anspruchsvoll geforderten Holz- und Blechbläsern verlässlicher Partner, wobei die Orchesterpräzision in den Rezitativen besondere Anerkennungverdiente. Was aber wäre die Interpretation des „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy ohne einen herausragenden Elias-Sänger. Und der war mit Markus Krause (Bass) gewonnen. Er konnte nicht nur mit kraftvoll-dramatischem Stimmvolumen prunken, er war vielmehr der hochsensible Gestalter einer alle stimmlichen Facetten fordernden Partie. So machte er die große Arie „Es ist genug“ (und nicht nur in diesem Stück wurde die Nähe des Komponisten zum verehrten Johann Sebastian Bach deutlich) zum musikalischen Zentrum des Abends. Hanna Ramminger war mit beweglich geführtem, klangintensiven Sopran ein überzeugendes Gegenüber zum Elias. Die Ansprüche der Tenor-Partie erfüllte Stephan Zelck mit stimmschöner Differenzierung. Monica Mascus (Alt) fehlte es in den Solopartien an Volumen, sie war aber zusammen mit dem ausbaubedürftigen Sopran von Kai-Li Hsin eine sensible Ensemblesängerin. Wie denn überhaupt die Ensembles besonders beeindruckten, in die sich die Chorsolisten Susanne Stingl (Alt), Klaus Stuckenschneider (Tenor) und Hans-Bernhard Bröker (Bass) bestens einfügten. Mit ihnen gewann das Ensemble die lyrische Klangschönheit des Schmuckstücks des Werkes „Denn er hat seinen Engeln befohlen“, wenn dem auch die innere Ruhe fehlte. Der Anspruch von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium „Elias“ ist an alle Ausführenden sehr hoch. Ihm wurde in der Aufführung durch den Musikverein Lippstadt glänzend entsprochen.
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