Andreas Kern und Paul Cibis begeisterten mit der „Piano Battle2.0“
für Klassik
LIPPSTADT „It’s Showtime“ rufen Andreas Kern und Paul Cibis in den vollen Saal des Lippstädter Stadttheaters. Vor ihnen sitzen rund 700 Schüler, die bei der „Piano Battle 2.0“ der beiden Pianisten die Jury stellen. Nur einer der beiden Tastenkünstler kann gewinnen. Sie beide träumen von einer eigenen TV-Show.
Es gibt mehrere Runden, der Applaus entscheidet. Der Wettkampf wird zum gelungenen Anschauungsunterricht, in dem die Jugendlichen so ganz nebenbei mit einigen Komponisten und ihren Werken vertraut gemacht machten. So etwa mit Claude Debussy, der sagte: „Wer nicht verreisen kann, soll seine Fantasie benutzen“. Seine stimmungsvollen Kompositionen wie das „Clair de Lune“ werden mehrmals angestimmt. Sergei Rachmaninow, Dmitri Schostakowitsch, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven: Sie alle werden Teil einer musikalischen Unterhaltungsshow, die zum Ziel hat, junge Menschen für die variantenreiche Klassik zu interessieren. So etwa fasziniert der galaktische Ausflug mit der von Debussy inspirierten „Star Wars“-Filmmusik. In einem Medley führen Cibis und Kern vor, wie die Klassik den Soundtrack von John Williams inspirierte.
Es ist die mitreißende, jugendliche Präsentation der beiden, die begeistert und die vor allem in Andreas Kern einen frechen Moderator hat, der nah an den Jugendlichen ist. Er ist der Sprücheklopfer und hat die junge Zuhörer gleich auf seiner Seite, während der eher zurückhaltende Cibis den Sensibleren spielt. Ständig muss er einstecken. „Du hast überhaupt keine Ausstrahlung, du musst mehr Risiko eingehen“, kriegt er zu hören.
Doch der aus Lippstadt stammende Pianist widmet sich lieber romantisch-sinnlichen Werken und ihrer Ausdruckskraft, der „Träumerei“ von Schumann oder Chopins „Nocturne“. Was zwar auch bei den Jugendlichen ankommt, aber eben nicht bei der Masse. Die hört lieber Kerns wendigen Johann Sebastian Bach, den er geschickt verjazzt und sich dabei sogar noch auf die Klaviatur setzt. Tosender Applaus.
In der vierten Runde geht es darum, drei Lehrerinnen zu bezirzen. Die Damen sollen bewerten, welche Art der musikalischen Verführung ihnen am besten gefällt. Knapp gewinnt Kern mit Stücken wie dem ÉdithPiaf-Chanson „La vie en rose“. In einer Runde aber punktet Cibis: Die Filmmusik hat er in der Show entschieden besser drauf. In Sekundenschnelle werden „James Bond“, „Rocky“ & Co vom Publikum erraten.
In den ersten Runden entscheidet noch das Gehör bei der Einschätzung der Applausstärke, mit der die Zuhörer die Darbietungen bewerten. Doch in der letzten, entscheidenden Runde hilft die Applausmeter-App. Es wird geklatscht, getrampelt und geschrien. 107 zu 104 Dezibel: Andreas Kern gewinnt den Lippstädter Contest. Zumindest in der Vormittagsvorstellung. Am Abend schließt sich eine weitere „Piano Battle“ an.
Debussy und „Star Wars“ — diese gelungene Kombination wird sich so mancher gemerkt haben.
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