Mit hintergründigem Witz

Das Monet-Quintett überzeugte in Jakobikirche

In einen wunderschönen Herbsttag mit einem Bläserorchester einzusteigen, dazu verhalf am Sonntagvormittag das Kammerkonzert des Städtischen Musikvereins in der Jakobikirche mit dem Monet-Quintett. Und die Freude daran war groß, auch wenn das Zitat „Dass du nicht enden kannst, das macht dich groß“ (vermutlich von Johann Wolfgang Goethe) hier zumindest nicht bei allen Kompositionen des Programms zutraf. Etwa nicht bei den klanglich durchaus aparten Partien der folkloristisch beeinflussten Variationen im Bläserquintett des Dänen Carl Nielsen, das aber insgesamt doch ein wenig ausgewalzt wirkt. Eine breite Kompositionspalette bietet Franz Danzi, die einflussreich bis hin zur Romantik wird und dessen Opus 56 ein Beispiel ebenso klangvoll wie instrumental ausgewogenen Musizieren bietet. Das in seinen klanglichen wie rhythmischen Komponenten eindrucksvollste Werk des Programms aber waren die „Sechs Bagatellen“ für Bläserquintett von György Ligeti. Kein Wunder, dass dieses ebenso stimmungstiefe wie geistvolle Stück von keinem entsprechenden Ensemble ausgelassen wird und in Lippstadt nicht zum ersten Male erklang. Temperamentvoll und souverän Höchste Anerkennung dafür, mit welch technischer Bravour, welcher Einfühlung in die unterschiedlichen Stimmungswerte das Monet-Quintett das Werk spielte. Temperamentvoll, technisch souverän auch für den hintergründigen Witz der Partitur, so spielten die prachtvollen Instrumentalisten Anissa Baniahmad (Flöte), Johanna Stier (Oboe), Nemorinio Scheliga (Klarinette), Marc Gruber (Horn) und Theo Plath (Fagott). Differenziertheit und agogische Souveränität bestimmten auch Anton Reichas Bläserquintett op. 91 und das etwas altfränkische Bläserquintett von Paul Taffanel. Mit diesem Konzert der noch jungen Künstlervereinigung konnte das Publikum musikalisch in den farbfrohen Herbstsonntag eintauchen.