Neue Philharmonie Frankfurt gastiert in Lippstadt
02.01.2025; Der Patriot
Von Dagmar Meschede
Lippstadt – Es gibt Silvesterklassiker, ohne die der Jahresausklang gefühlt kein richtiger wäre. Im Fernsehen sind es das kultige „Dinner for One“ und die „Silvesterpunsch“-Folge aus der Serie „Ein Herz und eine Seele“. Bei den klassischen Silvesterkonzerten geht hingegen nichts ohne irgendeinen Strauss-Walzer und den Radetzkymarsch. Auf diese Zutaten hat auch die Neue Philharmonie Frankfurt beim vom Städtischen Musikverein veranstalteten Silvesterkonzert gesetzt – sehr zur Freude des Publikums im ausverkauften Stadttheater.
Gen Süden entführen die Musiker die Konzertbesucher. Das dazu passende Motto „Rosen aus dem Süden“ gibt ein Walzer von Johann Strauss (Sohn) vor. Der wäre übrigens in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden – Grund genug, um das Programm gleich mit sechs heiter beschwingten Werken dieses Komponisten zu bestücken. Neben dem Strauss-Walzer prägen schwungvolle Polka-Melodien, Märsche, aber auch mal heiter-leichte, mal elegisch-sinnlich wirkende Opernouvertüren und Operettenauszüge die Aufführung. Von Fuciks „Florentiner Marsch“ über Franz Lehárs Duett „Niemand liebt dich so wie ich“ aus der Operette „Paganini“ bis zu Jules Massenets „Suite Nr. 4, Scènes Napolitaines“ reicht das Spektrum.
Eine Klasse für sich sind dabei die Interpretationen der Neuen Philharmonie Frankfurt. Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Jens Troester, der zugleich die Moderation übernahm, zeigt das Orchester eine beeindruckende Eleganz im Spiel. Alles fügt sich harmonisch zusammen. Ein Rad greift ins andere.
Schon immer hatte der Städtische Musikverein ein gutes Händchen bei der Auswahl der Orchester, aber die Neue Philharmonie Frankfurt sticht im Vergleich mit den anderen Ensembles der vergangenen Jahre heraus.
Allein schon der Auftakt des Konzerts zeigt das. Ganze Welten eröffnet das Orchester mit der „Ouvertüre“ aus Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“. Weiche Streicherklänge gehören ebenso dazu wie Momente der Dramatik, ein flinkes, temporeiches Spiel sowie wohlig heitere Klänge. Und immer wieder leuchtet die Neue Philharmonie Frankfurt das Grundmotiv mit beeindruckendem Facettenreichtum aus. Die einzelnen Stimmen der Musiker verzahnen sich, ergänzen sich – alles ist absolut ausgewogen.
Als regelrechter Gute-Laune-Macher entpuppt sich wenig später Johann Strauss’ (Sohn) Polka „Die Tauben von San Marco“. Der Komposition entlockt die Neue Philharmonie Frankfurt nicht nur die heiteren Polka-Klänge, sondern die Interpretation bringt ebenfalls etwas elegant Fließendes, eine angenehme, wohlige Entspanntheit mit sich.
Denn auch das zeichnet das Silvesterkonzert aus. Das Publikum bekommt ausschließlich Stücke zu hören, die allgemein bekannt sind. Diese Vertrautheit ermöglicht es, dass jeder in die Stücke eintauchen und sie genießen kann. Mancher Gast tut das übrigens mit geschlossenen Augen.
Erfrischend sind zudem die Auftritte der beiden Solisten Karola Pavone (Sopran) und Roman Payer (Tenor). In ihren ausdrucksstarken Stimmen und ihrer Mimik liegen Geschichten, die sie lustvoll erzählen.
Zum Abschluss des Silvesterkonzerts ist natürlich der Radetzkymarsch zu hören. Ganz konzentriert dirigiert Troester sein Orchester, gibt dem Radetzkymarsch auf elegante Weise Schwung, lässt aber ebenso weichen Bläser- und Streicherklängen Raum. Kurzum: Es ist eine Musik für wohlige Gefühle am letzten Nachmittag des Jahres.
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