Probenarbeit in Zeiten der Pandemie

Wie der Konzertchor Lippstadt trotz Corona singt

von Beate Mainka

2020 war für viele Branchen wegen der Corona-Pandemie ein hartes Jahr, so auch für den Kulturbetrieb. Das inzwischen längst fertiggestellte, frisch renovierte Stadttheater Lippstadt muss immer noch im Dornröschenschlaf verharren und Präsenzproben sind für alle Chöre der Stadt unmöglich.

Foto aus besseren Tagen: Das Konzertchor Lippstadt bei der Aufführung von „Harmonie im Licht“ 2019 in St. Elisabeth

Auch der Städtische Musikverein unter der Leitung von Burkhard Schmitt konnte sein Programm nicht verwirklichen, die Absagen häuften sich. Die Planungen für dieses Jahr gestalten sich äußerst spannend, Flexibilität ist für alle Beteiligten, Leiter, Vorstand, Sekretariat und Konzertchor, Trumpf. Umso bemerkenswerter ist es, dass Burkhard Schmitt als Chordirigent bereits seit Mai 2020 einen Weg gefunden hat, den Konzertchor zum Singen zu bringen, allerdings nicht gemeinsam, sondern online schön sicher und kontaktlos im stillen Kämmerlein.  Burkhard Schmitt erklärt, wie so eine Probe funktioniert: „Nur der Dirigent ist für alle zu hören. Ich probe am Klavier und singe die Einzelstimmen ein, während alle anderen stumm geschaltet sind. Fragen und Wünsche zu den einzelnen Partien können natürlich gestellt werden, ich gehe dann gesondert auf sie ein.“ Das war für die Sängerinnen und Sänger des Konzertchores anfangs gewöhnungsbedürftig, inzwischen funktioniert es gut. Einmal in der Woche sieht man sich zumindest auf dem Bildschirm, für das gemeinsame Singen ist es dennoch kein Ersatz. Doch die Stimme bleibt in Übung und die anvisierten Projekte werden geprobt. Diese Art zu proben helfe über die schwierige Corona-Zeit hinweg und schaffe die Grundlage für die spätere Feinarbeit in den Präsenzproben, meint Burkhard Schmitt.

Auf dem Probenplan stehen „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms, geplant für den 30.10.2021 und das große Gemeinschaftsprojekt mit Chören aus Hamm und Gloucester, die Sea Symphony von Ralph Vaughn Williams Ende März 2022. Der Konzertchor hat also Großes vor, die Hoffnung durch die nun beginnenden Impfungen auf baldiges gemeinsames Musizieren wächst.