„Beethoven und seine Verleger“: Wiener Ensemble überzeugt in Jakobikirche
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*Das Ensemble des Concilium musicum Wien begeisterte das Publikum in der Jakobikirche mit seinem leidenschaftlichen Spiel auf Originalinstrumenten aus der Zeit von 1700 bis Ende des 19. Jahrhunderts. Foto: Wissing
22.11.2021; Der Patriot
Von Helga Wissing
Lippstadt – „Beethoven und seine Verleger“ ist das Konzert überschrieben, mit dem der Lippstädter Musikverein am Freitag in der Jakobikirche seine Kammerkonzertreihe fortgesetzt hat. Nicht zum ersten Mal in Lippstadt, begeistert das Ensemble des Concilium musicum Wien auch diesmal das Publikum mit seinem leidenschaftlichen Spiel auf originalen Instrumenten aus der Zeit von 1700 bis Ende des 19. Jahrhunderts.
Christoph Angerer, der das Ensemble 1982, da war er gerade 16 Jahre alt, gemeinsam mit seinem Vater Paul gegründet hat, spielt an diesem Abend nicht nur virtuos seine Violine, sondern führt auch mit interessanten Informationen und kleinen Anekdoten durch das Programm. Interessant etwa ist, dass der in Österreich lebende Künstler in Bonn geboren wurde, wo auch Beethoven aufgewachsen ist.
Auch wenn das Ensemble immer wieder in unterschiedlicher Besetzung auftritt, vom Duo bis zum Kammerorchester, spürt man in der Jakobikirche die große Harmonie des Quintetts. Neben Christoph Angerer spielen Milan Nikoli (Violine), Ute Groh (Violoncello), Robert Pinkl (Flöte) und Mennan Bërveniku (Klavier).
Das Konzert beginnt mit der Sonate in C-Dur für Klavier, Violine und Violoncello von Muzio Clementi, der sich Ende des 18. Jahrhunderts auch als Musikverleger und Klavierbauer profilierte. Dieser sei einer der Hauptverleger Beethovens gewesen, erklärt Christoph Angerer, bevor er mit seinem Instrument für einen temperamentvollen, wunderbar fröhlichen Einstieg in ein Allegro molto sorgt.
Im Verlauf des Konzerts erfährt das Publikum auch, dass Ludwig van Beethoven zeitlebens im Kampf mit sich und seiner Umwelt gewesen sei und entsprechend häufig auch mit seinen Verlegern gehadert habe, die ja nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Komponisten gewesen seien.
Neben Werken von Anton Diabelli, Ignaz Pleyel und Franz Anton Hoffmeister kommt auch ein Stück von Beethoven selbst zu Gehör. Im Anschluss an den ersten Satz aus der Klaviersonate Nr. 8, Grave- Allegro di molto e con brio, auch als „Grande Sonate Pathétique“ bezeichnet, sorgt das Ensemble für einen Moment Stille im Publikum, bevor nicht zum ersten Mal großer Applaus aufbrandet.
Das Konzert endet mit dem Quartett in G-Dur von Tobias Haslinger. Auch hier spürt man wieder, wie wunderbar die Künstler aufeinander eingespielt sind. Es macht nicht nur Freude, ihnen zuzuhören, sondern auch zu sehen, wie sensibel sie musikalisch aufeinander eingehen, sich anschauen, ihre Instrumente miteinander korrespondieren lassen.
Natürlich kommen die Cellistin und ihre vier Kollegen nicht ohne Zugabe von der Bühne. Mit dem „Türkischen Marsch“, auch als „Rondo alla Turka“ bekannt, von Wolfgang Amadeus Mozart verabschieden sich die fünf Musikerinnen und Musiker vom begeisterten Publikum.
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