Das Notos Quartett interpretierte meisterhaft Werke von Mozart, Bartók und Brahms
17.09.2024; Der Patriot
Von Dietmar Gröbing
Lippstadt – Kommunikation ohne Worte ist eine Kunst, die in erster Linie von geschulten Instrumentalisten beherrscht wird. Das am Sonntag in der Lippstädter Jakobikirche gastierende Notos Quartett verfügt über vier solcher Experten. Sie nutzen ihre Arbeitsgeräte, um Emotionen von innen nach außen zu transportieren. Daher besitzt die Musik des Berliner Ensembles in erster Linie die Funktion eines Transformators, der Emotionen in klingende Werke überführt.
Die unveränderte Popularität alles Musikalischen spricht für das Gelingen des Unterfangens. Sogar dann, wenn die Musik gar nicht der populären Gattung angehört. Das macht sie nicht weniger wertvoll, wie der Wochenausklang belegte.
Nonchalant schlüpfte die Klassik, das sogenannte „ernste“ Fach, in die Hauptrolle und verwandelte den kirchlichen Raum in einen Konzertsaal. Was in diesem Fall kein Widerspruch darstellt, dient die Jakobikirche doch seit langer Zeit als Veranstaltungsraum mit exzellenter Akustik. Eine Akustik, von der das auftretende Notos Quartett profitierte.
Das aus drei Streichern und einer Pianistin bestehende Gespann beamte sich aus thematischer Sicht ein gewichtiges Stück in die Vergangenheit, blieb aber dennoch bei sich. Ganz einfach, weil es das Quartett im Angesicht großer Namen vermied, ehrfürchtig zu erstarren. Vielmehr nutzte man berühmte Komponisten und ihre Werke, um auf eigene Stärken hinzuweisen. Und die lagen zuvorderst in der Verschränkung verschiedener epochaler Leitbilder und sich daraus ergebender Kompositionsgestaltungen.
Der vorgeführte Spagat aus optimistischer Grundhaltung und aufkeimender Zukunftsangst spielte dem Notos Quartett in die Karten, denn die zitierten Künstler lieferten anhand der gespielten Vorlagen exquisites Material für konträre Herangehensweisen. Wolfgang Amadeus Mozart, Béla Bartók und Johannes Brahms verstanden es meisterhaft, anhand ihrer Klavierquartette zwischen Schwermut und Aufbruchstimmung, Melancholie und Esprit zu changieren.
Und Antonia Köster (Piano), Andrea Burger (Viola), Sindri Lederer (Violine) und Benjamin Lai (Violoncello) taten es ihnen gleich. Mal entfesselten die Damen und Herren einen kammermusikalischen Sturm, mal ließen sie ein laues Lüftchen wehen. Apropos Luft: Das Wort Notos stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Südwind. Dem wird von jeher mediterranes Flair und sommerliche Wärme zugeschrieben.
Nun ist der Sommer zwar (fast) vorbei, doch die Wärme ist geblieben. Zumindest im vorzüglichen wie engmaschigen Zusammenspiel der Hauptstädter, die trotz gelebter Tuchfühlung ohne Reibungsverlust auskamen.
Städtischer Musikverein Lippstadt e.V.
Geiststraße 2
59555 Lippstadt
Fon: 0 29 41 / 77 22 5
E-Mail: info@musikverein-lippstadt.de
Bürozeiten:
Montag bis Freitag: 09.00 – 13.00 Uhr
Volksbank Beckum-Lippstadt
IBAN: DE41 4166 0124 0704 0427 00
BIC: GENODEM1LPS
Sparkasse Lippstadt
IBAN: DE60 4165 0001 0000 0171 03
BIC: WELADED1LIP
© 2022 Städtischer Musikverein Lippstadt e.V.