Ewiges Licht modern und klassisch: Lippstädter Musikverein führte Mozarts Requiem und Lauridsens „Lux Aeterna“ auf

Geheimnisumwittert, von Spekulationen umrankt und unvollendet: Obwohl Mozarts Requiem in d-Moll längst von allen Seiten wissenschaftlich beleuchtet wurde, gilt es noch immer als eines der mysteriösesten Werke der Literatur und ist gleichzeitig Pflichtprogramm für jeden Chor. Die Sängerschaft des Lippstädter Musikvereins hat es auch schon aufgeführt. Doch war das Stadttheater am Sonntagabend gut besucht, als die berühmte Totenmesse jetzt erneut zu hören war.

Virtuosität mit Glanz und Gloria

Gábor Boldoczki und die Sinfonietta Cracovia entführten nach „Versailles“
Trompete – das ist Glanz und Gloria, Prunk und Pomp, Ruhm und Ehre. Kein königlicher Auftritt ohne Trompetenfanfare. Umso erstaunlicher sei es, dass es in der französischen Barockmusik kein einziges Original-Konzert für Trompete gebe, sagte der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki, wo sich doch im zentralistischen Frankreich alles um den König drehte.

Liedsätze, Totenklage und viel Beethoven

Das Busch Trio spielte zum zweiten Mal in der Jakobikirche
Robert Schumann wollte ursprünglich Pianist werden. Das hört man dem Fantasiestück op. 88, seinem ersten Werk der Gattung Klaviertrio, an. Die schwarz-weißen Tasten dominieren das Trio, obgleich ja noch zwei Streicher dazugehören. Gleichwohl, die Komposition ist eingängig, mit ihr eröffnete das Busch Trio am Samstag seinen zweiten kammermusikalischen Abend in der Lippstädter Jakobikirche.

Mit wohlig heiteren Klängen ins neue Jahr

Neue Philharmonie Frankfurt gastiert in Lippstadt
Es gibt Silvesterklassiker, ohne die der Jahresausklang gefühlt kein richtiger wäre. Im Fernsehen sind es das kultige „Dinner for One“ und die „Silvesterpunsch“-Folge aus der Serie „Ein Herz und eine Seele“. Bei den klassischen Silvesterkonzerten geht hingegen nichts ohne irgendeinen Strauss-Walzer und den Radetzkymarsch. Auf diese Zutaten hat auch die Neue Philharmonie Frankfurt beim vom Städtischen Musikverein veranstalteten Silvesterkonzert gesetzt – sehr zur Freude des Publikums im ausverkauften Stadttheater.

Junge Talente geehrt

Das Weihnachtskonzerts des Städtischen Musikvereins Lippstadt bildete am Sonntag auch den feierlichen Rahmen für die Ehrung der Preisträger des diesjährigen Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ durch die Stadt Lippstadt. Die Kinder und Jugendlichen nahmen ihre Auszeichnungen aus den Händen von Bürgermeister Arne Moritz und des Musikvereinsvorsitzenden Dr. Peter Knop gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern der Conrad-Hansen-Musikschule entgegen.

Hinreißende Einstimmung aufs Weihnachtsfest im Lippstädter Stadttheater

Das Lippstädter Stadttheater ist am Sonntagabend gut gefüllt. Das Weihnachtskonzert des Städtischen Musikvereins bildet an diesem dritten Advent eine hinreißende Einstimmung auf das bevorstehende Fest. Nicht zum ersten Mal begeistert die Philharmonie Südwestfalen unter der Leitung von Constantin Trinks mit einer Fülle sorgfältig ausgewählter Musikstücke und Gesangsparts.
Das Weihnachtskonzert beginnt — sehr passend ausgewählt — mit dem schwungvoll eleganten „Einzug der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Salomon“ von Georg Friedrich Händel.

Triumph des Aris Quartetts in Lippstadt

Die voll besetzte Jakobikirche bejubelte das Weltklasse-Ensemble
Jubel, Bravo-Rufe, Ovationen im Stehen, schier endlos scheinender Applaus und zwei Zugaben: Selten wurde ein kammermusikalisches Konzert in Lippstadt so gefeiert wie das am Samstag, als das Aris Quartett in der voll besetzten Jakobikirche spielte. Der zweite Auftritt in Lippstadt nach 2019 wurde zum Triumph für die beiden Violinisten Anna Katharina Wildermuth und Noémi Zipperling sowie Caspar Vinzens an der Bratsche und Lukas Sieber am Cello.

Die Stunde der Perkussionisten

Rheinische Philharmonie spielte Werke von Korngold, Milhaud und Bates
Die große Stunde der Perkussionisten schlug am Samstag im Lippstädter Stadttheater. Mit „Anthology of Fantastic Zooology“ von Mason Bates bekamen die Musiker, die üblicherweise unbeachtet im Hintergrund wirken – es sei denn, sie schlagen die Becken zu Unzeit – endlich die gleiche Aufmerksamkeit wie sonst die Bläser und Streicher. Riesige Begeisterung minutenlanger Applaus und Ovationen im Stehen schlugen ihnen und ihren Kollegen von der Rheinischen Philharmonie entgegen.

Musikalische und andere Delikatessen

Das ungewöhnlich besetzte Trio Neo spielte ebenso schwungvoll wie sensibel
Wäre doch jeder Besuch bei Freunden oder Fremden so erfolgreich wie jene legendäre Visite der beiden berühmten Baermanns im Hause Mendelssohn! Während die beiden Klarinettisten, Vater und Sohn, nämlich Dampfnudeln zubereiteten, komponierte Freund Felix „mal eben“ ein Stück für alle drei. Das wurde nach Dampfnudeln und Dessert noch uraufgeführt und der Nachwelt damit das Konzertstück Nr. 1 fis-Moll op. 113 hinterlassen.

Hochromantische Selbst-Suche

Konzertchöre bringen „Peer Gynt“ ins Stadttheater Lippstadt
An die 200 Sängerinnen und Sänger, drei professionelle Gesangs- und Sprachsolisten, ein nahezu ausverkauftes Stadttheater: Die Konzertchöre aus Lippstadt und Hamm haben am Sonntagabend „Peer Gynt“ mit der Philharmonie Südwestfalen und Solisten auf die Bühne gebracht.